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Forums-Blog - Das Gothic-Land

Hallöchen :)

Erstellt 05.10.2010 01:22 von Lucy 05.10.2010 01:22 In der Kategorie Allgemein.

Hallo zusammen,

bin zwar relativ neu hier im Forum aber man muss ja auch mal n bissl was loswerden nech? :D

Ich habe gedacht, dass ich außer dem Kummerkasten auch noch bloggen möchte.

Zum Beispiel über Erfahrung und Erlebnissen aus meinen Leben oder Themen die ihr vorschlagen könnt ;)

Falls ihr etwas über bestimmte Themen haben wollt einfach ne kleine Nachricht schreiben und wupp ich blogge :D

Ich hoffe das es euch interessiert und ich auch Feedbacks bekommen ;)

Lg Lucy :P



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drachen

Erstellt 04.10.2010 18:59 von Lucifer alis Lucky 04.10.2010 18:59 In der Kategorie Allgemein.


Drache

Als Drache (lat. draco, griech. drákon ?Schlange?) werden echsenartige, meist geflügelte Mischwesen bezeichnet, die Mythologien und Märchen entstammen. Sie verbinden Schlangen-, Krokodil-, Löwen- sowie hörnertragende und feuerspeiende Eigenschaften in unterschiedlichen Variationen miteinander. Erzählungen von Drachen oder drachenartigen Wesen finden sich in fast allen Kulturkreisen der Erde, beispielsweise:

Lindwurm ? germanisch
Tatzelwurm ? alpenländisch
Knucker ? südenglisch
Wyvern ? nordeuropäisch, afrikanisch
Slawischer Drache ? russ., bulg. Zmey, serb., kroat. Zmaj
Long ? chinesisch und japanisch
Mang-gon ? thailändisch und laotisch
Amphithere ? mesoamerikanisch

Mythologische Drachen-Orte

Orte, an denen der Legende nach ein Drache gelebt haben soll und/oder besiegt wurde:

Babylon am Euphrat ; der jüdische Prophet Daniel vergiftete den weisen Drachen Tannin.
Damavand-Berg in der Provinz ;zandar;n im Iran ; der Drache Azhi Dahaka bleibt ewig an diesen Berg gekettet.
Drachenfels im Siebengebirge am Rhein ; angeblich der Ort der Drachentötung durch Siegfried.
Élorn in der Bretagne ; in diesem Küstenfluss lebte ein Drache.
Furth im Wald in Bayern ; hier wird jährlich das bekannte Volksschauspiel Further Drachenstich gefeiert.
Geldern in Nordrhein-Westfalen ; Wichard und Lupold von Pont besiegten einen feuerspeienden Drachen.
Klagenfurt im österreichischen Kärnten ; ein Drache, der im Sumpf lebte, wurde getötet, siehe Wappen der Stadt.
Krakau in Polen ; der Stadtgründer Krak tötete den Drachen Wawel, es gibt eine Drachenhöhle.
Lemberg in der Ukraine ; ein Drache wurde vom Stadtgründer Fürst Lew erschlagen.
Ljubljana in Slowenien ; Iason soll einen Drachen erschlagen haben, siehe Wappen der Stadt.
Metz in Frankreich ; Bischof Clemens von Metz befreite die Stadt vom Drachen Graoully.
Pilatus-Berg in der Schweiz ; in den Bergfelsen bei Luzern lebten heilbringende Drachen.
Rouen in Frankreich ; Erzbischof Romanus von Rouen erschlug den Drachen Gargouille, der im Fluss Seine lebte.
Schwarzenberg im Erzgebirge ; Sankt Georg tötete den Drachen, der am Totenstein lebte. Siehe Wappen der Stadt.
Tarascon in der Provence ; die Heilige Martha von Bethanien zähmte den Tarasque-Drachen.
Thunersee im Berner Oberland in der Schweiz ; der Apostel der Schweiz Beatus hat den hier lebenden Drachen bekämpft.
Wales ; ein Roter Drache diente Merlin zur Vorhersage der walisischen Zukunft, siehe Wappen von Wales.



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werwölfe

Erstellt 04.10.2010 18:57 von Lucifer alis Lucky 04.10.2010 18:57 In der Kategorie Allgemein.


kurze Zusammenfassung

Der Begriff ?Werwolf? bezeichnet (Dross) das Mysterium, dass sich ein Mensch unter besonderen Umständen nachts in ein Tier verwandeln kann und bei Tagesanbruch wieder seine menschliche Gestalt annimmt. Die meisten Sagen berichten von Männern, die einen Pakt mit dem Teufel eingingen und von ihm einen Gürtel aus Wolfsfell erhielten, mit dessen Hilfe sie sich verwandeln konnten. Es soll auch Sagen geben, die von Männern berichten, die sich aufgrund ihres familiären Erbgutes oder infolge einer Verletzung, die sie durch eine solche Kreatur erhalten haben, in bestimmten Nächten in ein Tier, meist einen Wolf, verwandeln. Doch scheinen hier eher die modernen Mythen aus Hollywood-Verfilmungen an der Legendenbildung mitgewirkt zu haben. Das Wesen, in welches diese Teufelsbündner übergehen, wird als unheilvoll und raubtierhaft beschrieben.

Zu den modernen Werwolf-Mythen, die durch volkskundliche Überlieferungen nicht unterstützt werden, gehört die in verschiedenen Horrorfilmen vorgestellte Verwandlung eines Menschen, der vom Werwolf verletzt worden ist, in ein solches Ungeheuer. Sowohl die Akten der frühneuzeitlichen Prozesse als auch die unzähligen Sagen aus verschiedenen Teilen Europas sprechen einheitlich davon, dass die Opfer von Werwolfattacken zerrissen und teilweise auch gefressen wurden. Von einer späteren Wolfsverwandlung ist erstmalig im von Curt Siodmak verfassten Drehbuch zu "The Wolf Man" (1942) die Rede. Eine Besonderheit findet sich im Rheinland, wo der als Stüpp bekannte Werwolf seinen Opfern aufhockt und sich von ihnen bis zur Erschöpfung bzw. bis zum Erschöpfungstod tragen lässt.

Ursprung

Verwandlungen zwischen Mensch und Tier sind in der Geschichte sehr weit zurückzuverfolgen. Bereits Zwitterwesen in Höhlenmalereien lassen sich entsprechend interpretieren. Die ältesten schriftlichen Zeugnisse sind das Gilgamesch-Epos, in dem die Göttin Ishtar einen Schäfer in einen Wolf verwandelt (Tafel 6, Vers 58?61). Aus der griechischen Literatur ist beispielsweise der griechische König Lykaon bekannt, der von Zeus in einen Wolf verwandelt wurde, da er und seine Söhne dem Gott Menschenfleisch vorsetzten.

In der isländischen Egils saga wird vom Großvater Egils berichtet, dass er ein Werwolf sei und daher den Namen ?Kveldulf? (Abendwolf) erhalten habe.

?En dag hvern, er að kveldi leið, þá gerðist hann styggur, svo að fáir menn máttu orðum við hann koma; var hann kveldsvæfur. Það var mál manna, að hann væri mjög hamrammur; hann var kallaður Kveld-Úlfur.?

?Aber jedesmal, wenn es zum Abend ging, wurde er so unwirsch, dass nur wenige Leute mit ihm ins Gespräch kamen. Beim Dunkelwerden pflegte er schläfrig zu werden. Man erzählt sich, dass er des Nachts häufig in verwandelter Gestalt umging. Die Leute nannten ihn Abend-Wolf.?

? Egils saga, Kap 1, übersetzt von Felix Niedner

Der Ursprung der Werwolf-Sagen ist in kultischen Festen der Skythen zu suchen, bei deren Feierlichkeiten man sich mit einem wolfsgestaltigen Gott vereinte, indem man sich mit einem Wolfsfell bekleidete. Herodot berichtet (IV, 105), dass:

?? die Skythen und die im Skythenland wohnenden Hellenen behaupten, jährlich einmal verwandle sich jeder der Neuren für wenige Tage in einen Wolf und trete dann wieder in den menschlichen Zustand zurück.?
Von den Skythen gelangte dieser Kult zu den germanischen Völkern, später, als der Ursprung vergessen wurde, nur als Sage in Verbreitung.

Eine weitere Ursprungstheorie besagt, dass der Begriff Menschen beschrieb, die an einer extremen Form des Systemischen Lupus Erythematodes (SLE) litten, der so genannten ?Wolfskrankheit?. Die aufgrund eines genetischen Defekts Erkrankten wurden vor allem im frühen Mittelalter vom abergläubischen Volk gefürchtet.

Ebenso wurden Tollwutkranke für Werwölfe gehalten, da hier die Erkrankung durch den Biss eines Tieres erfolgt. Die Symptome dieser Krankheit passen zur Beschreibung von Werwölfen: Anfälle, bei denen der Erkrankte wild um sich zu beißen beginnt, Angst vor Wasser, aber gleichzeitig starker Durst, was zu spastischen Schluckkrämpfen führt etc. Die Menschen im Mittelalter sahen darin eine Verwandlung des Gebissenen in eben jenes Tier, von dem er gebissen wurde.
Werwolfprozesse

Im Zuge der Hexenverfolgungen wurden auch zahlreiche Männer vor Gericht gebracht und hingerichtet. Eine beträchtliche Anzahl von ihnen wurde speziell der Werwolfverwandlung bezichtigt, was aber nicht bedeutet, dass alle Männer, die vom 16. bis ins 18. Jahrhundert wegen Hexerei verbrannt oder gehängt wurden, gleichzeitig als Werwölfe angeklagt waren. Nach einer Reihe von Verfahren im Herzogtum Burgund fand 1589 in Bedburg bei Köln der in der Kriminalgeschichte bekannteste Werwolfprozess statt: Der Bauer Peter Stubbe (auch Stübbe oder Stump) wurde zusammen mit seiner Tochter und seiner Geliebten hingerichtet, weil er angeblich mindestens 13 Kinder umgebracht und sich an 2 Mädchen vergangen hatte. Ob es sich hierbei um einen wirklichen Werwolfprozess oder um ein inszeniertes Gerichtsverfahren gegen einen politisch unbequemen Mann handelte, ist umstritten. Auf jeden Fall stieß der Fall auf große Resonanz, und selbst in den Niederlanden, in Dänemark und in England erschienen Flugblätter, teilweise mit Holzschnitten geschmückt, in denen die tatsächlichen oder angeblichen Gräueltaten des Peter Stubbe in allen Einzelheiten genüsslich geschildert wurden. Seither trug der Werwolf im Gebiet zwischen den Flüssen Erft und Rur den Namen Stüpp.

In der zumeist populärwissenschaftlichen Literatur ist häufig von ca. 30 000 Werwolfangriffen bzw. 30 000 Werwolfprozessen usw. (in einem Zeitraum zwischen 1520 und 1630 und meistens in Frankreich) die Rede, doch ist diese Zahl historisch überhaupt nicht belegt. Sie wird von allen Fachleuten in Sachen Hexen- und Werwolfprozesse als publikumswirksame Spekulation abgelehnt.

Moderne Werwolfdarstellung

Das heutige Bild des Werwolfes wurde vor allem durch Filme geprägt. So führte Drehbuchautor Curt Siodmak erst im Jahre 1941 in dem Film ?The Wolf Man? die Idee ein, dass Menschen, die von einem Wolf gebissen werden, bei Vollmond zu einem Werwolf mutieren und dass Silber das einzige Mittel sei, einen Werwolf zu töten. Andere Versionen sagen hingegen, dass ein Werwolf stirbt, wenn er eine Mondfinsternis sieht. Auch wird Werwölfen oft die Fähigkeit zugesprochen, sich sehr schnell von Verletzungen erholen zu können.

In neuen Werken wird das Thema oft ironisch behandelt, etwa bei Christian Morgenstern, der ihn lyrisch in seinen ?Galgenliedern? dekliniert (?des Weswolfs? usw. Original) oder bei Terry Pratchett, bei dem die Werwölfin Angua als Vertreterin einer ethnischen Minderheit in die ?Wache? (?The Watch?) aufgenommen wird. In ?Der Talisman? von Stephen King und Peter Straub freundet sich der Protagonist Jack mit einem Werwolfjungen an, der beim Übergang in unsere Welt kurzsichtig wird.

In dem Rollenspiel ?Werwolf: Die Apokalypse? von White Wolf spielen Werwölfe die Rolle tragischer Helden, die halb Mensch, halb Wolf für die Rettung der Welt kämpfen.

Eine neuartige Behandlung erfährt das Thema in Joanne K. Rowlings Harry-Potter-Serie mit dem Lehrer Remus Lupin. Dieser Werwolf ist ein Sympathieträger, der sich durch seine Lykanthropie unberechtigten Ängsten und Vorurteilen ausgesetzt sieht. Das mythische Phänomen des Werwolfs wird so zur modernen Metapher für chronische Krankheiten und Behinderungen in der nichtmagischen Welt. Im Gegenzug steht der Todesser Fenrir Greyback, der das Werwolfleben dermassen genießt, dass er auch als Mensch(artiger) mit Vorliebe Kinder beisst und tötet.

In Afrika sind Vorstellungen über Theriantrophie weit verbreitet. Als Hexen Beschuldigten wird zugesprochen, sich in Schlangen, Hyänen, Löwen oder Fabelwesen verwandeln zu können und so ihre Opfer auszusaugen. Bisweilen vermutet man überfahrene Tiere als Hexen, in Westafrika gilt die Urination auf den Kadaver oder das noch lebende Tier als Bann der Hexe.



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gothic

Erstellt 04.10.2010 18:55 von Lucifer alis Lucky 04.10.2010 18:55 In der Kategorie Allgemein.


Namensherkunft

Goth(ic) (eigtl. gotisch, hier im Sinne von düster, schaurig) fand Ende der 1970er für einen Stil der Rockmusik aus dem Post-Punk-Umfeld Verwendung und wurde ab 1982/1983 auf die Anhänger der dazu entstehenden Jugendkultur übertragen. Die Bezeichnung ist dabei nicht wie so oft vermutet an das Volk der Goten, an das Zeitalter der Gotik oder an die Gothic Novels angelehnt, sondern geht grundsätzlich auf einen in England entstandenen Musikstil zurück, der aufgrund seines dunklen und dumpfen Klanges und seiner verwendeten Themen als schaurig empfunden wurde. Demgemäß existierte zwischen der Gothic-Szene und der Gotik- bzw. Neogotik-Epoche kein direkter Bezug, wie er in den nachfolgenden Jahrzehnten hauptsächlich von Außenstehenden fehlinterpretiert wurde.

So titulierte 1982 unter anderem Ian Astbury, Sänger der Band The Southern Death Cult, die Fans der Gruppe Sex Gang Children als Goths. Nur kurze Zeit später formierte Ian Astbury aus The Southern Death Cult die Band Death Cult und absolvierte 1983 einen Auftritt in Berlin. Der Musikjournalist Tom Vague, der diesem Konzert beiwohnte, äußerte in einem Bericht in der Oktober-Ausgabe des Musikmagazins ZigZag von 1983 über das Berliner Publikum Hordes of Goths. It could be London... (dt. ?Horden von Goths. Es könnte London sein...) und versuchte damit, die Ähnlichkeiten zwischen dem Publikum beider Städte zu verdeutlichen. Zwischen 1983 und 1984 etablierte sich die Bezeichnung für eine neue Jugendkultur allmählich und fand in der Zeitschrift The Face in einem Special über den Londoner Batcave-Club erneut Erwähnung.

Innerhalb des deutschen Sprachraums nutzte man gleichzeitig Bezeichnungen wie Gruftis oder szene-übergreifend Schwarze oder Waver, da sich Gothic in den 1980er Jahren weder als Genrebegriff noch als Bezeichnung für eine Subkultur über britische Grenzen hinaus weitläufig durchsetzen konnte. In Kanada und den USA geschah dies erst um etwa 1988, im mitteleuropäischen Raum zu Beginn der 1990er, obgleich Gothic als Selbstbezeichnung schon seit 1988 in Ost-Berlin belegt ist.

Grufti, angelehnt an das Wort für Grabgewölbe, galt in Teilen Deutschlands lange Zeit als negativ besetzte Bezeichnung, die später von den Szeneangehörigen jedoch zunehmend als saloppe Selbstbezeichnung verwendet wurde. Gegenwärtig wird die Bezeichnung Grufti für die Gothic-Generationen der 1980er und frühen 1990er Jahre genutzt, die bezüglich der Musik, des Outfits und des Stylings noch stark in der Post-Punk- und New-Wave-Bewegung verhaftet waren. Konträr dazu wurde sie größtenteils aus dem allgemeinen Sprachgebrauch verdrängt.

Ferner waren in der DDR und Teilen Berlins Bezeichnungen wie Ghouls, Outs oder Darks gebräuchlich, letztere Bezeichnung findet sich auch in Ländern wie Italien oder Mexiko wieder. In einigen Gebieten Deutschlands, wie Nordrhein-Westfalen, war zudem die Selbsttitulierung Krähen geläufig, was annähernd der Bezeichnung les corbeaux (die Raben) entspricht, die französische Gothic- und Wave-Anhänger in den 1980ern für sich nutzten und die sich auf deren Erscheinungsbild bezog.

Goth, in seiner Mehrzahl Goths genannt, hat sich bis heute in vielen Teilen der Welt etabliert. In Deutschland ist daneben die entsprechende Übersetzung Goten sowie die grammatikalisch inkorrekte Bezeichnung Gothics verbreitet.

Die Szene

Über den Umfang der Gothic-Bewegung ist bisher wenig bekannt. Eine Marktstudie aus den späten 1990er Jahren geht, hinsichtlich der Szene in Deutschland, von etwa 60.000 Anhängern aus, obgleich diese Zahl als unrealistisch gilt, da sie neben der tatsächlichen Gothic-Kultur auch Teile der gesamten Schwarzen Szene und zahlreiche Sympathisanten mit einbezieht. Auch ein Wachstum der Gothic-Szene innerhalb der letzten 10 Jahre, das um die Jahrtausendwende mehrmals prognostiziert wurde, wird hierbei szene-intern stark angezweifelt. Stattdessen wird seit Ende der 1990er Jahre eine sukzessive Rückbildung angenommen, die dem Niedergang der Gothic-Musik zugrunde liegt.

Die Gothic-Szene gilt als ästhetisch orientierte Subkultur, deren Mitglieder als friedlich, aber auch als wirklichkeitsfremd, unnahbar oder elitär wahrgenommen werden. Die Geschlechterverteilung innerhalb der Szene ist sehr ausgewogen, der Frauenanteil liegt somit deutlich über dem vieler anderer Subkulturen.

Die Durchschnittsbevölkerung wird von Teilen der Gothic-Kultur negativ kritisiert, etwa als konservativ, konsumorientiert, intolerant, egoistisch und vom Gesetz der sozialen Bewährtheit geleitet. Aus der Ablehnung dieser Eigenschaften resultiert eine demonstrative Distanzierung zur Gesellschaft. Aus dem Versuch der Bewältigung der Zwänge, der emotionalen Kälte und der Vereinheitlichung des Individuums in der heutigen Gesellschaft, treten wiederum die Ideale des Individualismus und die zelebrierte Melancholie hervor.

Ein charakteristisches Lebensgefühl, das alle Angehörigen der Gothic-Szene miteinander teilen, gibt es nicht. So werden zwar philosophische, religiöse sowie politische Fragen unter Goths durchaus thematisiert, allerdings nicht einheitlich beantwortet.

Einige Goths bevorzugen ihrer Rückzugsintention entsprechend Orte der Stille, Einsamkeit und Besinnung auf, die häufig eine Atmosphäre von Tod, Trauer, Leid, Frieden und Vergänglichkeit ausstrahlen. Dennoch ist die Gothic-Szene keine Trauerkultur. So gibt es etliche Goths, die sich primär an dunklen, mystischen oder okkulten Dingen erfreuen und versuchen, diese Seite ihrer Persönlichkeit auszuleben.

Die Akzeptanz des Todes als natürlichen Bestandteil des Lebens wird häufig nach außen getragen. Vereinzelt lässt sich jedoch ein Hang zur Existenzphilosophie erkennen, die neben dem Reinkarnationsgedanken auch die Erkenntis über die Vergänglichkeit und die damit assoziierte Sinnlosigkeit des Lebens impliziert, aus der sich wiederum negative Gemütszustände wie Gleichgültigkeit, Resignation oder Todessehnsucht entwickeln können.

Eine gewisse Sehnsucht nach dem Mittelalter und seinen Mythen und Sagen ist bei einigen Szenemitgliedern anzutreffen. Hierbei handelt es sich jedoch häufig um ein romantisiertes Bild des Mittelalters, das etliche Goths vor Augen haben und das eine Flucht vor der realen Welt ermöglichen soll. Doch auch andere Epochen, wie die Elisabethanische und Viktorianische Epoche, die Gründerzeit sowie das Fin de siècle, ziehen das Interesse der Gothic-Kultur auf sich.

Die Beweggründe, sich der Gothic-Bewegung anzuschließen, sind unterschiedlicher Natur und unterscheiden sich nur unwesentlich von denen anderer Subkulturen. Neben den musikalischen Vorlieben zählen hierzu speziell im Jugendalter die Identitätssuche, alternative Lebensentwürfe, Protest und Abgrenzung gegenüber dem Elternhaus und der Gesellschaft, aber auch ein depressives Lebensgefühl, das häufig durch Sinnleere und Unverstandensein hervorgerufen wird. Dabei zieht die Entscheidung, sich der Gothic-Szene anzuschließen, oft viele private, schulische und berufliche Konflikte nach sich. In Einzelfällen kann diese Entscheidung die Bindung an die Eltern oder andere Familienangehörige komplett zerstören, z. B. dann, wenn das Familienleben schon vorher stark belastet und unharmonisch war.

Viele Goths pflegen ein starkes Traditionsbewusstsein und behalten ihren Lebensstil oder die damit verbundenen Vorlieben (u. a. für Musik und Kleidungsstil) weit bis ins Erwachsenenalter bei. Im Unterschied zu klassischen Jugendkulturen entsteht so ein altersübergreifender Dialog.
Splitterkulturen

Aufgrund der Größe der Szene sowie persönlicher Vorlieben hinsichtlich Musik, Kunst und Kleidung, die oftmals als Ausdrucksmittel dienen, entwickelten sich im Laufe der Zeit einige erkennbare Splitterkulturen (Interessengemeinschaften), die seit etlichen Jahren koexistieren. Insbesondere die Hardliner der jeweiligen Splitterkulturen können sich dabei durchaus ablehnend gegenüberstehen. So kann ein Angehöriger der Batcave-Szene eine völlig andere Geisteshaltung vertreten als beispielsweise ein Endzeitromantiker. Zwei Charakteristika, die jedoch alle Splitterkulturen miteinander vereinen, sind die Verwurzelung in der Post-Punk- und Wave-Bewegung und der Bezug zu den Gothic Novels bzw. zur Schwarzen Romantik.

Batcaver auch Gothpunk genannt, bezeichnet die Angehörigen der frühen Gothic-Szene, wie sie hauptsächlich in England vorzufinden war. Sie waren die ersten, die etwa 1983 als Goths bezeichnet wurden. Der Name Batcaver, der auf einen frühen Szene-Club in London zurückgeht, kam erst in späterer Zeit auf und dient vor allem der Abgrenzung gegenüber nachkommenden Splitterkulturen innerhalb der Gothic-Szene. In Bezug auf Outfit, Frisur und Ideologie noch stark vom Punk geprägt, erlebten die Batcaver mit der Jahrtausendwende ein Revival mit aktiver Vernetzung zur amerikanischen Death-Rock-Szene. Der Batcave-Kultur haftet weniger die Affinität zum Weltschmerz und zur Besinnlichkeit an als vielmehr der Spaß am Schaurigen/Morbiden.
Bevorzugte Musik: Bauhaus, Siouxsie & The Banshees, The Damned, Specimen, Virgin Prunes, UK Decay


Grufti auch Gruftie genannt, bezeichnete die Angehörigen einer Jugendkultur in Mitteleuropa, die als Parallelbewegung zur Batcave-Kultur in England entstanden ist und bezüglich ihrer morbiden Eigenheiten in den 1980er und frühen 1990er Jahren für Schlagzeilen sorgte. Konträr zur Batcave-Szene waren Gruftis, sowohl musikbezogen als auch outfitmäßig, deutlich stärker im Wave-Umfeld verwurzelt und ließen einen ausgeprägten Hang zum Weltschmerz und zur Realitätsflucht erkennen. Inzwischen gilt die Grufti-Bewegung, deren Anhänger sich primär innerhalb des adoleszenten Stadiums bewegten, als erloschen.
Bevorzugte Musik: The Cure, Joy Division, Bauhaus, Christian Death, Anne Clark, frühe The Sisters of Mercy


Endzeitromantiker Die Endzeitromantiker bilden eine Splitterkultur, die erstmals zu Beginn der 1990er Jahre Erwähnung findet. Sie entwickelte sich stufenweise aus der Grufti-Bewegung, von der ein Teil des Erscheinungsbildes, wie ausrasierte und toupierte Haare, Silberschmuck usw., zwar beibehalten wurde im Vergleich zu dem Outfit der Gruftis sind Kleidung und Schminkstil jedoch sorgfältig, deutlich aufwändiger und mit Liebe zum Detail gewählt. Sie sind der Spiegel einer apokalyptischen, todeskonzentrierten Weltsicht. Markante Merkmale sind weiß geschminkte, oftmals mit filigran ausgearbeiteten Ornamenten versehene Gesichtspartien, Kleidungsstücke aus Samt, Brokat, Spitze, Chiffon und Seide sowie Accessoires wie Rosenkränze, Kruzifixe, Broschen, Diademe, Samthalsbänder, reich verzierte Faltfächer und Spitzenhandschuhe. Den Endzeitromantikern ist eine Vorliebe für Philosophie, Literatur (besonders Poesie), Malerei, Friedhöfe und alte, verfallene Bauten wesentlich stärker zu eigen, als es in Teilen der Grufti-Szene der 1980er der Fall war.
Bevorzugte Musik: Goethes Erben, Sopor Aeternus, Lacrimosa, Relatives Menschsein, frühe Sanguis et Cinis


Schwarzromantiker auch Dark Romantic oder Romantic Goth genannt, bezeichnet den Anhänger einer Splitterkultur, die sich etwa parallel bzw. unmittelbar nach den Endzeitromantikern etablierte und sich im Laufe der letzten Jahre zu einer der vorherrschenden Splitterkulturen innerhalb der Gothic-Kultur entwickelte. Konträr zu den Endzeitromantikern sind punk- und wave-typische Merkmale, wie ausrasierte, toupierte Haare, Piercings oder toten-ähnlich geschminkte Gesichtspartien, kaum bis gar nicht vorhanden. Die Grenzen zwischen beiden Splitterkulturen sind hinsichtlich der Interessen und der Kleidung jedoch fließend. Schwarzromantiker sind ein länderübergreifendes Phänomen und ? mit unterschiedlichen Titulierungen wie Romantic Goth auch in Großbritannien, Frankreich, Italien oder Spanien zu finden.
Bevorzugte Musik: Dead Can Dance, Ataraxia, Dargaard, Faith & The Muse, Love Is Colder Than Death, Qntal


Sonstige In der zweiten Hälfte der 1980er entstand mit der wachsenden Popularität von Bands wie The Sisters of Mercy, The Mission oder Fields of the Nephilim eine Fangemeinschaft, die sich von den äußeren Merkmalen aller zuvor genannten Splitterkulturen stark unterscheidet: Statt seitlich ausrasierter, toupierter Haare und einem typischen Schmink- und Kleidungsstil im Punk- und Wave-Look dominieren hier lange Haare und Kleidungsselemente der Hard-Rock-Szene. Dieses Outfit gipfelt bei einigen Fans in einer kompletten Übernahme des Kleidungsstils der Fields of the Nephilim, die aufgrund ihres Westernlooks auch scherzhaft als The Bonanzas betitelt wurden.
Bevorzugte Musik: Fields of the Nephilim, The Mission, The Sisters of Mercy, New Model Army

Nicht alle Goths gehören einer Splitterkultur an. So gibt es auch zahlreiche Mischformen, die sich vor allem im Erscheinungsbild widerspiegeln.

Erscheinungsbild

Ein zentrales Merkmal der Gothic-Kultur ist das Styling, das von vielen Anhängern als Ausdrucks- und Abgrenzungsform eingesetzt wird. Goths, die ihre Lebenseinstellung durch ihr Erscheinungsbild auszudrücken versuchen, bevorzugen allgemein die Farbe Schwarz. Sie wird jedoch auch als einfaches, modisches Element verwendet. Aber auch Blau, Violet, Weiß oder Bordeaux-Rot sind vorzufindende Haar- bzw. Kleiderfarben. In Anlehnung an die Wurzeln im Punk werden Strumpfhosen oder Netzhemden absichtlich mit Rissen oder Löchern versehen. Ebenso erinnern etliche Frisuren an die Punk- und Wave-Kultur der 1980er Jahre.

Die Bekleidungsstrategie der frühen Gothic-Szene zeigte sich jedoch nicht wie bei den Punks als Ästhetisierung des Hässlichen oder bei den New Romantics als Revival des Glamourösen vergangener Zeiten, sondern als Inszenierung des Horrors. Insbesondere bei den Gruftis galt es lange Zeit als modisch, die Vergänglichkeit des menschlichen Daseins gezielt durch ein totenähnliches Auftreten zu versinnbildlichen. Der glamouröse Aspekt, wie ihn die heutige Gothic-Generation kennt, spielte dabei zunächst nur eine nebensächliche Rolle.

Viele Goths grenzen sich allerdings auch bewusst vom Erscheinungsbild der Punk-Kultur ab. Elemente aus Kleidungsstilen der Renaissance sind ebenso präsent wie ein an das Viktorianische Zeitalter oder an den Jugendstil angelehntes Outfit. Dabei sind die jeweiligen Kleidungsstile jedoch nur selten in reiner Form anzutreffen. In der Regel handelt es sich um einzelne Kleidungskomponenten unterschiedlicher Epochen, die eklektisch miteinander kombiniert werden. Gelegentlich werden neben dem damit verbundenen Kleideraufwand auch hohe Kosten in Kauf genommen, um sich beispielsweise ein stilechtes Rokoko-Kostüm schneidern zu lassen. Einige dieser Kleidungsformen werden als Relikt der New-Romantic-Szene angesehen, andererseits gelten die Darsteller romantischer Vampirfilme als modische Vorbilder.

Markante Merkmale können sein
Blasse, meist geschminkte Gesichtsfarbe (Leichenblässe oder Viktorianische Ästhetik), häufig hervorgehoben durch dunkle Schminke an Augen und Mund
Bemalungen (Akzentuierung der Wangenknochen und insbesondere Ornamente um Augen und Mund), Piercings sowie Tätowierungen
Ungewöhnliche Frisuren wie Tellerminen (kreisförmig ausrasierte Haare, meist in Form von Krähennestern oder Turmfrisuren gestylt), Trauerweidenfrisuren (lange, auftoupierte Haare), Irokesenschnitt (ausrasierter Streifen vom vorderen Haaransatz bis in den Nacken), Undercut (zusätzlich Hinterkopf), teilweise sehr hoch toupiert, meist schwarz, seltener blau, rot und violet gefärbt oder blondiert. Seit den 1990er Jahren sind bei Frauen vermehrt Frisuren vergangener Epochen anzutreffen, vereinzelt auch überschulterlange Haare bei Männern.
Religiöse, okkulte oder esoterische Symbole als Schmuck (bspw. Rosenkränze, Ankh- und Petruskreuze), fast ausschließlich aus Silber
Armreifen en masse (Element der Wave-Mode), Nieten, Sicherheitsnadeln, Schnallen und Glöckchen
Androgyn gekleidete Männer (und aufgrund der Verwurzelung im Wave auch androgyn gekleidete Frauen)
Netzhemden, Netzstrumpfhosen, zerrissene Shirts, Vestons und Buttons (urtypischer Batcave- bzw. Death-Rock-Look)
Kragenhemden (Plain), Aladinhosen (?Sarouel?), Lederjacken, Lodenmäntel, Dr. Martens, Pikes oder Creepers (Grufti-Look)
Rüschenhemden, Talare, Dolmane (Husarenjacke), Gehröcke und Uniformjacken des 18. und 19. Jahrhunderts, Kleider aus Samt, Spitze und Chiffon (Schwarzromantik- bzw. Endzeitromantik-Stil
Fracks und schwarze Zylinder (Chapeau Claque), oftmals mit dunkler Sonnenbrille als Accessoire (angelehnt an Bram Stoker`s Dracula)
Kragenhemden, Lederjacken, Lederhosen, Biker-Boots (späterer Gothic-Rock-Stil, inspiriert durch Bands wie Fields of the Nephilim)
Hennins und Hexenhüte (vor allem in den frühen 1990ern populär)
Korsetts und Corsagen bei Frauen (seit den 1990ern), häufig in Kombination mit weiten Reifröcken


Diese Liste bietet nur eine grobe Übersicht über die Vielfalt der Stile, die in der Gothic-Szene verbreitet sind. Für eine genaue Stilbeschreibung gibt es zu viele Kleidungskombinationen, die auch das Sampling von Kleidungselementen szene-fremder Subkulturen, wie der Rivethead-Kultur oder der Elektro-Szene, mit einschließen. Zudem kann ein Goth auch infolge beruflicher Zwänge optisch nicht auf Anhieb der Gothic-Bewegung zugeordnet werden.
Bevorzugte Musikformen

Impulsgeber für die Entstehung zahlreicher Jugendsubkulturen ist die Musik. Sie wird emotional erlebt und dient zugleich als Fluchtmöglichkeit aus dem grauen Alltag, als Ventil und als Ausdrucksform jugendlichen Protests, der meist optisch durch ein entsprechendes Erscheinungsbild unterstrichen wird.

Die Gothic-Kultur entstand auf der Grundlage des so genannten Gothic Punk, einer frühen Form des Gothic Rock, umgangssprachlich oft als ?Batcave? bezeichnet. Daneben wurde eine Vielzahl weiterer Spielarten favorisiert, die sich ? abgesehen von Stilen wie Death Rock primär im Dark-Wave-Umfeld entwickelten. Ab dem Ende der 1980er Jahre starben viele dieser Genres aus und wurden schrittweise durch szene-fremde Musikstile abgelöst, sodass die Gothic-Bewegung in ihrer gegenwärtigen Form und bis auf wenige Nischenbands über keine eigenständige Musikszene verfügt, sondern aus der musikalischen Bandbreite der gesamten Schwarzen Szene schöpft. Diese Eigenart unterscheidet sie von anderen Subkulturen wie der Punk-Szene oder der Metal-Kultur. Überdies gibt es zahlreiche retrospektiv ausgerichtete Goths, die sich auf das musikalische Output der 1980er und 1990er Jahre beschränken und von außen initiierten Trends eher kritisch gegenüberstehen.

Häufig präferierte Musikformen waren/sind:

Dark Wave (einschließlich Spielarten wie Gothic Rock, Cold Wave, Ethereal, Neoklassik sowie die Neue Deutsche Todeskunst)
Death Rock, Depro-Punk, Horrorpunk
New Wave (besonders Electro Wave, Synthie Pop und Minimal Electro)
Post-Industrial (unter anderem Stilformen wie Dark Ambient, Doom Industrial oder Ritual)
Mittelalterlich inspirierte Musik, teils auf historisch informierter Aufführungspraxis beruhend (bspw. Dead Can Dance, Estampie, Qntal)

Tanzstile

In der Gothic-Szene sind unterschiedliche Tanzformen präsent, die grundsätzlich solistisch ausgeführt werden. Paar- oder Gruppentänze sind dieser Kultur fremd.

Noch in der Entwicklungsphase der frühen Gothic-Szene war der Pogo als Tanzstil weit verbreitet. Dieser wurde direkt aus dem Punk-Umfeld übernommen und konnte mit dem Batcave-Revival nach der Jahrtausendwende erneut Bedeutung erlangen. Daneben war in den 1980ern bei den Gruftis der so genannte Totengräber prävalent, spöttisch auch als Nord-Süd-Kurs oder Staubsaugertanz bezeichnet. Hierbei bewegt sich der Tänzer drei Schritte vor, beugt seinen Oberkörper nach links oder rechts geneigt nach unten und bewegt sich mit ebenso vielen Schritten zurück zum Ausgangspunkt. Mit der Umsetzung des Tanzes entsteht häufig der Eindruck, der Tänzer würde auf der Tanzfläche ein Grab schaufeln. Beide Tanzformen, der Pogo wie auch der Totengräbertanz, werden ohne Rücksicht auf den Takt der Musik ausgeführt. Mitunter wurde bei besonders schwermütiger Musik eine Form von Anti-Tanz dargeboten, die sich durch ein regungsloses Herumstehen auf der Tanzfläche, meist mit verschlossenen Augen, äußerte:

Man tanzt halt nicht, sondern steht auf dieser Tanzfläche und lässt die Musik so richtig schön in sich hineinkriechen.

In den 1990er Jahren kamen vermehrt rhythmusorientierte Tanzformen hinzu, deren theatralisch betonte Gesten teilweise an die indischer oder orientalischer Tempeltänzerinnen erinnern.
Religion

Die Zugehörigkeit einer Person zur Gothic-Kultur ist unabhängig von Glauben, Konfession und Religionszugehörigkeit. Goths beschäftigen sich in Grundzügen mit dem Thema Religion und ziehen individuelle Schlüsse, wodurch eine nähere Bestimmung nicht möglich ist. Einige Teile der Szene sind dem Atheismus zugeneigt und lehnen die Institution Kirche, beispielsweise aufgrund ihrer Verfehlungen im Laufe der Geschichte, völlig ab.

Bei manchen Goths herrscht eine Sehnsucht nach den Ursprüngen des Glaubens und dem Heidentum vor, das im Verlauf der Christianisierung gewaltsam zerstört wurde. Das drückt oftmals den Wunsch nach den eigenen Ursprüngen und Wurzeln aus. Es lässt sich darüber hinaus ein Interesse an okkulten oder neuheidnischen Inhalten (bspw. an Wicca) feststellen. Damit einher geht eine Tendenz zum Synkretismus (auch Patchwork-Religion genannt).

Obwohl sich etliche Anhänger der Gothic-Bewegung vom Satanismus distanzieren und ein völlig anderes Lebensgefühl auszudrücken versuchen, werden sie aufgrund ihrer äußeren Erscheinung oft mit diesem in Verbindung gebracht und von Außenstehenden belächelt oder gar als potentiell gefährlich eingestuft. Zwar gab es in der Grufti-Szene der 1980er Jahre Szenemitglieder, die sich oberflächlich mit dem Thema Satanismus auseinandersetzten, den meisten Gruftis war Satan jedoch kein Anliegen. Ihr Outfit und ihre Eigenheiten entsprangen vielmehr einer morbiden Grundstimmung, die das einigende Element der frühen Grufti-Szene darstellte.

Die gesellschaftlichen Vorurteile treffen allerdings die an sich uneinheitliche Gothic-Kultur in ihrer Gesamtheit. Sie mögen gerade bei jüngeren Personen, die in die Szene hineinwachsen, den Glauben verstärken, eine Ablehnung des christlichen Glaubens oder gar eine Hinwendung zum Satanismus sei Voraussetzung, um als Szeneangehöriger anerkannt zu werden. Dies ist jedoch nicht der Fall.

Häufig wird mit okkulten Symbolen, z. B. dem vorchristlichen Pentagramm oder dem Petruskreuz, zum Zwecke der Provokation gespielt. Oft ist es jedoch die in der Szene verbreitete Faszination an der Mystik, die Goths zum Tragen okkulter Symbole bewegt.

Ein kleiner Teil der Szene ist christlich geprägt.Ein Beispiel hierfür liefert der Schwarze Gottesdienst, der jährlich zum Wave-Gotik-Treffen in der Leipziger Peterskirche stattfindet.

Events

Ein Event ist die in der Schwarzen Szene verbreitete Bezeichnung für eine Diskothekenveranstaltung. Reine Gothic-Events gab es bis in die späten 1990er Jahre hinein kaum. Diese wurden zumeist in Form von Independent-Feten veranstaltet, das Publikum setzte sich zunächst aus Anhängern unterschiedlicher Subkulturen wie Punks, Wavern, EBM- und Elektro-Fans, seltener aus Anhängern der Post-Industrial-Kultur oder der Crossover-Szene, zusammen. Diese vielseitigen Independent-Veranstaltungen waren notwendig, da sich ein Event für nur eine Musik- und Szene-Richtung aufgrund der anfallenden Kosten nur schwer verwirklichen ließ. In den 1990ern verschwand ein Teil des Publikums aus den Clubs, vor allem Punks, Waver und Anhänger der EBM- und Crossover-Szene. Während dieser Zeit teilten sich Goths mit anderen Mitgliedern der Schwarzen Szene sowie der Elektro-Szene die Tanzfläche.

Ab den späten 1990er Jahren wandelte sich das Publikum drastisch. Das äußerte sich besonders durch den enormen Zulauf von Anhängern der Metal-Szene, vor allem aber der Techno-Kultur, deren Mitglieder nach dem Abebben der Techno-Welle vermehrt in die Schwarze Szene abwanderten. Ein Grund hierfür ist die Präsenz technoid geformter (u. a. Future Pop) oder metallastiger (u. a. Dark Metal) Klänge, die immer mehr das Veranstaltungsprogramm der Schwarzen Szene prägen.

Dieser Umstand beschleunigte die Herausbildung der szenefremden Cyberkultur, die gegenwärtig das Hauptpublikum in den Tanzclubs bildet, und führte dazu, dass sich zahlreiche Goths von den herkömmlichen Events abwandten und eigene Veranstaltungen organisierten, die sich nun unter anderem unterstützt durch das Batcave-Revival durch die Größe des Gothic-Publikums rentierten. In vielen Großstädten werden in so genannten Großraumdiskotheken mittlerweile auch getrennte Floors angeboten, die auf die Wünsche des Publikums zugeschnitten sind.



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vampire

Erstellt 04.10.2010 18:54 von Lucifer alis Lucky 04.10.2010 18:54 In der Kategorie Allgemein.


Herkunft

Die Vorlagen für die heute am meisten verbreitete Vorstellung von Vampiren (in Westeuropa) stammen ursprünglich aus dem südosteuropäischen Volksglauben. Der Vampirglaube hat sich aus dem Karpatenraum nach Rumänien (Transsilvanien), Bulgarien, Serbien und Griechenland verbreitet. Dabei ist der wissenschaftlich belegte Vampirglauben in erster Linie als sozialanthropologisches Phänomen zu verstehen, bei dem für die Schädigung von Einzelnen oder der Dorfgemeinschaft durch Krankheiten, Missernten oder Ähnliches ein Verantwortlicher gesucht wird. Das ?Blutsaugen" der Vampire gehört als Tätigkeit nicht zu den im Volksglauben in erster Linie überlieferten Elementen, wichtiger ist das Verlassen des eigenen Grabes, das von den betroffenen Dorfgemeinschaften aufgespürt werden musste. Fand sich in einem verdächtigen Grab (Peter Kreuter nennt ein schiefes Kreuz oder ein Mauseloch als Hinweise) ein nicht verwester Leichnam, so wurde dieser auf verschiedene Weise nochmals getötet und dann verbrannt, was auch in den meisten Filmen etc. heute noch das Ende eines Vampirs ist. Die im christlich-orthodoxen Glauben in Südosteuropa relativ große Distanz von Priestern bei dem Sterbevorgang und das Fehlen eines Sterbesakraments können dabei als Begünstigung einer Verwischung der Grenze zwischen Lebenden und Toten gesehen werden. Die Vorstellung von Vampiren ist jedoch nicht nur im Balkan verbreitet. Fast weltweit gibt es Mythen über Vampire beziehungsweise Wesen, die wichtige Eigenschaften mit diesen teilen, zum Beispiel:

Asanbosam (Ghana, Togo, Côte d'Ivoire)
Aswang (Philippinen)
Baobhan-Sith (Schottland)
die Lamien (Griechenland, schon seit der Antike)
Wrukolakas (ebenfalls Griechenland)
Chiang-Shih (China)
Dhampir (oder auch Vampir) (Albanien)
Vampir (Vampir), Vukodlak (Werwolf) Serbien oder Kudlak (Werwolf) (Kroatien, Dalmatien)

Die meisten durch die Medien international verbreiteten Vampirtypen und ihre Namen wurden von dem britischen Okkultisten Montague Summers (1880-1948) ermittelt. Der Okkultist war von der Existenz von Vampiren und Werwölfen überzeugt und deklarierte zum Beweis für seine These jedes nur denkbare Spukwesen als Vampir, wenn ihm die Volksüberlieferung des betreffenden Landes auch nur irgendwie Blutsaugen oder Ähnliches nachsagte, selbst wenn dieses Wesen der von Summers selbst entwickelten Definition eines Untoten völlig widersprach. Es ist in Kreisen der Internet-Vampirologen üblich, Summers ungeprüft zu zitieren, meistens sogar aus zweiter oder dritter Hand, und so werden inzwischen bekannte Irrtümer fleißig weitergegeben. Allerdings sind die Bücher von Montague Summers keine leichte Lektüre, sondern setzen einiges an Sprachkenntnissen (vor allem Latein) voraus.

Ebenso geht der vom Vampirmythos abgeleitete Vampirismus auch auf den Aberglauben zurück, dass das Trinken von Blut, als Essenz des Lebens, ebenfalls lebenspendend sei. Sehr bekannt ist in diesem Zusammenhang die als ?Blutgräfin? berüchtigte Erzsébet Báthory (Elisabeth Bathory) die aus einer ungarischen Adelsfamilie stammt. Sie soll nach dem Tod ihres Ehemannes im Blut von über sechshundert durch Versprechen auf ihr Schloss gelockten jungfräulichen Dienstmädchen gebadet haben, um sich jung zu halten. Diese Unterstellung wurde jedoch nie belegt oder bewiesen. Ebensowenig hat das Treiben der Gräfin Báthory etwas zur Entstehung des Vampirmythos in Osteuropa beigetragen.

"Belegte" Vampire

Der erste bekannte Vampir stammte aus Kroatien, aus dem kleinen Dorf Kringa (Istrien) und soll dort im Jahre 1652 gestorben sein. Er war ein Bauer und trug den Namen Jure Grando. Im Jahre 1672 soll er aus seinem Grab gestiegen sein und des Öfteren das Dorf terrorisiert haben. In dem Buch von Johann Weichard Valvasor wird dieser Vampir das erste Mal in der europäischen Literatur erwähnt. Johann Joseph von Gorres übernimmt diese Geschichte in seinem Buch ?La Mystique divine, naturelle et diabolique?, das 1855 in Paris gedruckt wurde.

Der bekannteste Vampir vom Typ Nosferatu, der angeblich in der rumänischen Volksmythologie existiert, ist wohl Dracula (Vlad III. Drăculea), der an Vlad Ţepeş (deutsch: ?der Pfähler?) angelehnt ist. Er scheint das Produkt einer Fehlübersetzung zu sein, das von einer schottisch-amerikanischen Autorin im 19. Jahrhundert in die Welt gesetzt und im 20. Jahrhundert von einschlägigen Sachbuchautoren mit allerlei phantastischen Eigenschaften versehen wurde, bis es aus den Vampirlexika nicht mehr wegzudenken war.

Bis heute scheint es bei verschiedenen Völkergruppen (Asien, Afrika, Südamerika; aber auch Osteuropa) den Glauben an Vampire oder vampirähnliche Gestalten zu geben, für den es keinerlei wissenschaftliche Beweise gibt. Besonders das Internet hat sich als beliebtes Verbreitungsmedium herauskristallisiert.
Vampire im deutschsprachigen Raum

Vor allem im 18. Jahrhundert wurden viele Vampirfälle gemeldet, überwiegend aus Dörfern in Südosteuropa. Nach dem Ende des letzten Türkenkrieges 1718 waren einige Landteile, z. B. Nordserbien und ein Teil Bosniens, Österreich zugefallen. Diese Landteile wurden mit griechisch-orthodoxen Flüchtlingen besiedelt, die den Sonderstatus von abgabefreien Wehrbauern hatten. Dafür sorgten sie für die landwirtschaftliche Erschließung sowie für die Grenzsicherung, sodass erstmals Vampirberichte auch in den deutschsprachigen Raum gelangten. Zwischen 1718 und 1732 wurden aus den osteuropäischen Dörfern regelrechte Vampirepidemien gemeldet. Eine der ersten und bekanntesten Meldungen ist von 1724/25 und betrifft das Dorf Kisoslova in Nordbosnien. Der Kameralprovisor Frombald wurde mit der Klärung der Vampirfälle beauftragt. Sein Bericht wurde am 31.7.1725 in der österreichischen Staatszeitung veröffentlicht. Frombald beschrieb, was er in Kisoslova erlebt hat. In diesem Dorf trat ohne ersichtlichen Grund ein vermehrtes Sterben der Bewohner auf, so verstarben innerhalb von acht Tagen neun Personen verschiedenen Alters nach eintägiger, angeblich bereits ausgestandener Krankheit. Dafür wurde Peter Plagojevic (auch: Plogojovitz oder Blagojevic) verantwortlich gemacht, der zehn Wochen zuvor gestorben war. Auf dem Totenbett sagten alle Erkrankten aus, sie seien im Schlaf von Plagojevic gewürgt worden, was später als die Handlung eines Vampirs gedeutet wurde. Das Grab von Plagojevic wurde geöffnet und man fand die Leiche angeblich im Zustand eines Vampirs: sie war noch recht unverwest, hatte eine frische Farbe und strömte kaum Verwesungsgeruch aus. Außerdem waren Haut, Haare und Nägel nachgewachsen, nachdem sich die ursprünglich Haut und die Nägel abgeschält hatten. Ebenso fand man an den Körperöffnungen frisches Blut, das man für das Blut der Opfer hielt. Die Dorfbevölkerung beschloss deshalb, den Leichnam zu pfählen und anschließend zu verbrennen. Die Meldung erregte sehr viel Aufsehen, der Vampirglaube in Osteuropa geriet im deutschsprachigen Raum aber schnell wieder in Vergessenheit. Meistens wurden in die betroffenen Dörfer Mediziner oder Geistliche gesandt, um die Vampirfälle aufzuklären. Diese exhumierten die vermeintlichen Vampire und schrieben ? oftmals ausführliche ? Berichte über die Plage. Außerdem sorgten sie dafür, dass alle suspekt erscheinenden Leichen enthauptet und verbrannt wurden.

Ab 1732 wurden die zahlreichen Vampirberichte unter einem anderen Gesichtspunkt betrachtet und vor allem wissenschaftlich und medizinisch untersucht. Es erschienen zahlreiche Dissertationen zu diesem Thema. 1732 fanden die Berichte über den Vampirmythos auch Gehör in der französischen sowie niederländischen Öffentlichkeit durch Veröffentlichungen der Berichte aus den Wehrdörfern in verschiedenen Zeitungen. Die in die entsprechenden Regionen geschickten Mediziner und Theologen schrieben die Todesfälle häufig einer bisher unbekannten Seuche zu. Bei zu oberflächlich begrabenen Opfern der Seuche konnte diese weiterhin übertragen werden, was das vermehrte Sterben in den Dörfern erklären sollte. Alle für einen ?Vampir? typischen Kennzeichen ließen sich auf natürliche Ursachen des Körpers zurückführen und erklären, so Michael Ranft, der als erster auf den Bericht von 1725 aus Kisoslova reagiert hatte. Er fasste verschiedene Traktate, so z. B. die ?Dissertatio historico-critica de masticatione mortuorum in tumulis oder von dem Kauen und Schmatzen der Todten in Gräbern?. Er erklärte alle Vampirkennzeichen rational, z. B. das Kauen und Schmatzen mit Vorgängen der Fäulnis und Geräuschen des Tierfraßes, die Unverweslichkeit mit der Abhängigkeit von Umgebungseinflüssen und der Konstitution des Verstorbenen sowie das frische Blut an den Körperöffnungen der angeblichen Vampire mit rötlich gefärbtem Wasser und Sekret. Die von Medizinern und anderen Menschen angeblich erkannten Merkmale führte er auf Angst, Aberglaube und eine dadurch überspitzte Einbildungskraft zurück. Augustin Calmet, ein französischer Benediktiner und Gelehrter, erklärte in seiner 1745 erschienenen Schrift ?Gelehrte Verhandlungen der Materie von den Erscheinungen der Geister, und der Vampire in Ungarn und Mähren?, dass es bereits um 1680 Meldungen von Vampiren gab, vor allem aus dem serbischen und slawischen Sprachraum. Auch er fand natürliche Ursachen für die Vampirkennzeichen. Im Jahre 1755 wurde Gerard van Swieten nach Mähren geschickt, um die dortige Vampirlage aufzuklären. Van Swieten war Leibarzt von Maria Theresia, der Erzherzogin von Österreich und Königin von Ungarn und Böhmen. Er untersuchte die angeblichen Vampirfälle gründlich und verfasste zu diesem Thema einen nüchternen Bericht, bei dem er ? ähnlich wie Ranft ? natürliche Ursachen als Erklärung für den Vampirglauben angab.

Somit zählt Gerard van Swieten wohl zu den wichtigsten Kämpfern gegen den sog. Aberglauben des ?einfachen? Volkes. Aufgrund seines Berichtes erließ Maria Theresia einen Erlass zum Thema der Vampire, der alle traditionellen Abwehrmaßnahmen wie das Pfählen, Köpfen und Verbrennen verbot. Außerdem verfügte sie, dass Hinweise auf sogenannte auferstandene Tote ab sofort nicht mehr der Kirche, die dem Aberglauben noch Vorschub leistete, sondern den Behörden zu melden seien. Zudem entsandte sie 1756 den deutschen Chirurgen Georg Tallar in die vom Vampirglauben betroffenen Gebiete, um die Lage noch einmal zu untersuchen und einen erneuten Bericht zu verfassen. Gerade Osteuropa wurde zu der Zeit als rückständig und zivilisationsbedürftig angesehen. Es galt somit gerade im 18. Jahrhundert als der Gegenbegriff zu West- und Mitteleuropa, das sich selbst als aufgeklärt bezeichnete. Die Aufklärer sahen es als Skandal an, dass ein solcher ?Aberglauben? überhaupt aufkommen konnte.

Sehr treffend beschrieb zudem Jean-Jacques Rousseau den Vampirmythos des 18. Jahrhunderts: "S'il y eût jamais au monde une histoire garantie et prouvée, c'est celle des vampires. Rien ne manque: rapports officiels, témoignages de personnes de qualité, de chirurgiens, de prêtres, de juges: l'évidence est complète." (übersetzt etwa: ?Wenn es jemals in der Welt eine bewiesene und geprüfte Geschichte gab, dann die der Vampire. Es fehlt an nichts: offizielle Berichte, Zeugenaussagen von Gewährspersonen, von Chirurgen, von Priestern, von Richtern: die Beweise sind vollständig.?)

Interessanter Weise war gerade die Kirche, die vermeintlich dem Aberglauben noch Vorschub leistete ? so z. B. die Meinung Maria Theresias ?, zumindest zum Teil erstaunlich aufgeklärt und widersetzte sich den ?Maßnahmen? gegen Vampire. So schrieb Papst Benedikt XIV. einen Antwortbrief auf die Anfrage eines polnischen Erzbischofs, wie man denn gegen die ?Vampire? vorgehen sollte, wobei er bereits auf van Swietens Bericht zurückgreifen konnte. Der Papst, der als fortschrittlich und Förderer der Aufklärung galt, machte in seinem Brief klar, dass er den Vampirglauben für Unsinn hält und bedeutete dem Erzbischof, dass es an ihm liege, diesen ?Aberglauben? auszurotten. Ebenso legte er ihm nahe, diejenige Priester, die den Aberglauben noch fördern, ihres Amtes zu entheben.

In Deutschland ist der Begriff des ?Vampirs" seit ca. 1720, d. h. seit den ersten Berichten über die so genannten ?serbischen Vampire" (Kisolova, Medveca), belegt. Frühere Belege, wie etwa die im Internet kursierende Abschiedsrede (?Ihr nennt uns Vampire") eines angeblich 1643 in Münster hingerichteten französischen Adligen namens Villain de Boaz, haben sich im Nachhinein als pseudopoetische Fälschung erwiesen. Goethes Ballade Die Braut von Korinth (1797) benutzt den Vampirmythos - zumindest in Anklängen - literarisch, denn seine untote Braut saugt kein Blut, sondern nimmt ihren Geliebten mit ins Grab.

Im deutschsprachigen Raum ist der Vampirglaube in seiner reinen Form nicht nachgewiesen, obwohl es zahlreiche Hinweise gibt, beispielsweise parallele Glaubensvorstellungen und Maßnahmen, die gegen einen Wiedergänger ergriffen werden konnten. Nach der Vorstellung in weiten Teilen Deutschlands lag der Untote weiterhin im Grab und saugte als so genannter Nachzehrer seinen Hinterbliebenen die Lebenskraft ab. Bereits im 14. bis 17. Jahrhundert gab es in Europa den Glauben an das sog. ?Nachsterben?, an tötende Wiedergänger und Nachzehrer. Diese sollten aufrecht im Grab sitzen und durch das Kauen auf dem Leichentuch oder an ihren eigenen Extremitäten ihren Verwandten die Lebensenergie aussaugen und sie zu sich ins Grab holen. Die Todesfälle dauerten so lange an, bis das Leichentuch aufgezehrt war; in dieser Zeit war aus dem Grab ein Schmatzen zu vernehmen.

Auch der ?Neuntöter" (Pommern, Ostpreußen) und der ?Doppelsauger" (Wendland) sind Gestalten, die der Figur des klassischen Vampir sehr nahe kommen und ihre Bekämpfung gleicht derjenigen der südosteuropäischen Vampire bis ins Detail. So gibt es, wie einige Vampirhandbücher berichten, in Südamerika die Vorstellung, dass sich die Vampire in Fledermäuse verwandeln können. Die konkreten Quellenbelege dafür, dass die Verwandlungsvorstellung tatsächlich dort verbreitet ist, werden nie mitgeliefert. Sollten diese Berichte über die Verwandlungsvorstellung der Realität entsprechen, so wäre dies wahrscheinlich auf die Tatsache zurückzuführen, dass es in Südamerika eine Gruppe von Fledermäusen gibt (Vampirfledermäuse), die sich ausschließlich von Blut ernähren, meistens allerdings von Tierblut. Die Berichte über Vampirfledermausattacken auf Menschen sind teilweise spekulative oder sensationslüsterne Phantasieprodukte, jedoch kommt so etwas vereinzelt tatsächlich vor. Hier zeigt sich bereits, die historische Verwandtschaft der Thematik des Vampirs mit dem Glauben an Werwesen (auch Lykanthropen genannt).

Zugeschriebene Eigenschaften

Die unterschiedlichen Überlieferungen des Vampirmythos beschreiben verschiedene besondere Merkmale und Eigenschaften, aus denen sich die heutige Vorstellung des Vampirs zusammensetzt. Derartige Kennzeichen sind bis heute aus verschiedensten Quellen überliefert worden, die recht unterschiedlich detailliert ausfallen. Man schätzt, dass von den damaligen Mythen heute nur ein Bruchteil erhalten geblieben ist, welcher aber dennoch die Beschreibung eines Vampirs bis zu einem gewissen einheitlichen Grad zulässt.

Demnach seien Vampire untote Geschöpfe in Menschengestalt, die in ihren Grabstätten hausten und tagsüber in ihrem Sarg schliefen. Sie zeichneten sich durch ihr bleiches Äußeres aus und ernährten sich ausschließlich von Blut. Wohl deswegen besäßen Vampire ein abnormes Gebiss, welches sich vor allem durch seine spitzen Eckzähne, die als Beisswerkzeuge genutzt werden, auszeichnen solle. In vielen altertümlichen Darstellungen ist von zwei, seltener von vier Eckzähnen die Rede. Mit diesen fügen Vampire ihren Opfern, welche vornehmlich menschlich seien, eine Bisswunde zu, welche sich zumeist in der Halsgegend an der Schlagader befinde. Anschließend tränken sie vom Blut ihrer Opfer, um ihren Blutdurst zu stillen. Anderen Darstellungen zufolge sollen Vampire Menschengestalt haben, doch können sie sich in Fledermäuse oder riesige Fledermausähnliche Kreaturen verwandeln. Sie können auch Wände hochgehen.

Als wesentliches Merkmal wird dem Vampir Unsterblichkeit zugeschrieben, die ? kombiniert mit seiner in der Regel übermenschlichen Körperkraft und dem Bluthunger ? einen großen Teil des Schreckens des Vampirmythos ausmacht. Darüber hinaus wird Vampiren ein ausgeprägter Sexualtrieb zugesprochen. Vampire sollen eine starke Anziehungskraft auf das andere Geschlecht ausüben und Verführungskünstler sein.

Von Vampiren Gebissene würden selbst zu Vampiren. In manchen Sagen hingegen werden auch mehrere Arten von Vampirbissen dokumentiert. In manchen heißt es, der Vampir könne entscheiden, ob er sein Opfer in einen Vampir oder einen Ghul, eine Art dienender Zombie verwandele. Dabei ist bekannt, dass der Ghul überhaupt nichts mit dem traditionellen Vampirmythos zu tun hat, weil er seinen Ursprung im arabisch-persischen Mythenkreis hat und ein leichenfressender Dämon ist. Wieder andere Geschichten besagen, dass ein Vampiropfer nur dann zum Vampir werden könne, wenn ein (für damalige Begriffe) unreines Tier, wie etwa eine Katze, über dessen Leichnam oder offenes Grab gesprungen sei. Eine weitere Variante besagt, dass das Vampiropfer erst dann zum Vampir werde, wenn es Blut getrunken habe, das durch die Adern des Vampirs geflossen sei.

In manchen Legenden können sich Vampire in Fledermäuse oder (seltener) in Wölfe verwandeln, wobei zwischenzeitlich erwiesen ist, dass die Fledermausverwandlung in der rumänischen Volksmythologie überhaupt nicht vorkommt. Vampire seien nachtaktiv - muss aber nicht sein, jedoch heißt es sie lösen sich in Staub auf oder verbrennen bei Kontakt mit Sonnenstrahlen, aber das scheint in erster Linie eine Erfindung des Regisseurs Friedrich Wilhelm Murnau (Nosferatu) zu sein. Oft heißt es auch, sie besäßen kein Spiegelbild. Des Weiteren wird berichtet, dass Vampire nicht in der Lage seien, fließende Gewässer zu überqueren oder allgemein Angst vor Wasser hätten.

Auch wird Vampiren oft die Fähigkeit zugesprochen, sich sehr schnell von Verletzungen erholen zu können.

Viele weitere Details über Vampire sind sehr wenig verbreitet, etwa das zwanghafte Zählen (s. The Count = Graf Zahl aus der Sesamstraße), das Lösen von Knoten (z. B. von Fischernetzen) oder die Praktik, dem Vampir-Opfer Silbermünzen in den Mund zu stopfen, um seine Verwandlung in einen Untoten zu verhindern.
Abwehr

Hiergegen haben die Legenden passive Schutzmaßnahmen vorgesehen, von denen einige im 18. Jahrhundert durchaus Anwendung gefunden haben. So sollen Knoblauch und jedwede Darstellungen eines Kruzifix der Abschreckung dienen. Ferner soll geweihtes Wasser Vampiren Schaden zufügen. Vor allem Letzteres unterstreicht den Gegensatz der Idee des ?dämonischen Charakter eines Vampirs" zu der Idee der ?heiligen Kirche". Direkte Möglichkeiten, einen Vampir zu vernichten, seien das Köpfen und vor allem das Pfählen (Schlagen eines Holzpflocks mitten durchs Herz). In manchen Darstellungen führt das Pfählen allerdings lediglich zu einer Art Totenstarre, die durch das Hinausziehen des Pflocks wieder beendet werden kann. Auch eine kombinierte Methode aus diesen beiden Praktiken (Köpfen und Pfählen), soll verhindern, dass der Vampir als Untoter zurückkehrt. Bei dieser Methode wird der Vampir gepfählt und der Kopf der Kreatur mit dem Spaten eines Totengräbers abgetrennt. Daraufhin wird der Mund des Toten mit Knoblauch gefüllt. Letzteres ist die ?sicherste" Methode, da der Vampir durch das Entfernen des Pflockes wieder lebendig wird.

In anderen Geschichten wird erzählt, dass der Vampir, von dem alle anderen abstammen, nur von einem Werwolf getötet werden kann, während seine Braut/Bräute auch durch einen Pflock zu töten sind.Seine Nachkommen sterben automatisch, wenn er selbst getötet wird( alle, die von ihm gebissen wurden, sterben dann auch.) Wenn Vampire sich paaren kommt eine Drachen-/ oder Fledermausartige Kreatur heraus, die sich aber in einen Menschen verwandeln kann. Die Nachkommen werden tot geboren, und müssen mithilfe eines gewaltigen Stromschlags zum Leben erweckt werden.

Außerdem fürchten sich Vampire vor dem Sonnenlicht oder anderem hellen Licht, weshalb sie nur nachts aktiv sind. Beim Kontakt mit Sonnenlicht sollen Vampire angeblich verbrennen. Es wird auch gesagt, dass Vampire außerordentlich schnell den Ort wechseln können, was man auch "blintzeln", "beemen", "disapparieren", und "apparieren" nennt.

In anderen Glaubensregionen legten die Menschen Gegenstände in die Särge der Toten, um zu verhindern, dass eben diese Toten wieder aus ihren Gräbern stiegen. Dies sollte bewerkstelligt werden, indem sie sich mit diesen, in ihrem Grab befindlichen, Gegenständen ?beschäftigten?, so z. B. Fischernetze oder Mohnkörner in den Gräbern. Die Toten sollten jedes Jahr einen Knoten öffnen bzw. ein Mohnkorn essen, und damit beschäftigt werden.

Zudem heißt es in manchen Sagen, dass Vampire nur das Haus ihrer Opfer betreten können, sofern sie eingeladen wurden.Vampire leiden unter einem krampfhaften zählverhalten heißt es.Muss man vor ihnen flüchten so erzählt man sich, dass man etwas auf den Boden werfen muss, da der Vampir aufgrund eines Zwangs erst alles zählt, bevor er weiter kann



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